Inmitten des Chaos auf dem Kryptomarkt verzeichneten Anlageprodukte für digitale Vermögenswerte die größten Zuflüsse seit 14 Wochen. Der Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX und der Schwesterorganisation Alameda Research heizte das Chaos an.
Die Zuflüsse in Höhe von 42 Millionen US-Dollar in Kryptoangebote in der vergangenen Woche begannen später in der Woche, da die extreme Preisschwäche, die durch das Ende von FTX und Alameda ausgelöst wurde, viele Investoren zögern ließ, so CoinShares-Forschungsleiter James Butterfill.
Dieser plötzliche Anstieg der Aktivität folgte auf Wochen mit wenig Bewegung, die Butterfill als mangelndes Interesse der Anleger interpretiert hatte.
Der Bitcoin-Preis ist in der letzten Woche um 20 % gefallen und liegt derzeit bei etwa 16.600 $.
Dies deutet darauf hin, dass die Anleger die derzeitige Preisschwäche als Gelegenheit sehen, in ein vertrauensloses System zu investieren, anstatt Dritten zu vertrauen.
Bitcoin-Investmentprodukte verzeichneten in der vergangenen Woche Zuflüsse in Höhe von 19 Millionen Dollar, so viel wie seit Anfang August nicht mehr. Dies zeigt, dass einige Anleger verängstigt sind“, fügte Butterfill hinzu.
Die Bitcoin-ETFs von ProShares verzeichneten am 8. November einen sprunghaften Anstieg des Handelsvolumens, als der Bitcoin-Preis volatiler wurde, und zwar sowohl vor als auch nach der Bekanntgabe der Pläne von Binance, die konkurrierende Börse FTX zu kaufen.
Ungefähr 49 Millionen Anteile des ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) wurden an diesem Tag gehandelt, während die gehandelten Anteile des ProShares Short Bitcoin Strategy ETF (BITI) 7,2 Millionen betrugen.
Binance twitterte am 9. November, dass es beschlossen habe, den Kauf von FTX nicht weiterzuverfolgen, und berief sich dabei auf „Nachrichtenberichte über falsch gehandhabte Kundengelder und angebliche Ermittlungen von US-Behörden“. FTX teilte am 11. November mit, dass der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried als CEO des Unternehmens zurückgetreten sei und dass die Börse – und etwa 130 mit FTX verbundene Unternehmen – ein freiwilliges Insolvenzverfahren eingeleitet hätten.
Bankman-Fried zeigte bei einem Treffen am 7. November Kalkulationstabellen, aus denen hervorging, dass FTX im Laufe der Zeit 10 Mrd. USD an Kundengeldern zu Alameda Research verschoben hatte, so Reuters. In dem Bericht hieß es, dass zwischen 1 und 2 Mrd. USD dieser Gelder nicht unter den verbleibenden Vermögenswerten von Alameda verbucht werden konnten.
Blockchain-basierte Anlageprodukte verzeichneten im Oktober Abflüsse in Höhe von 32 Millionen Dollar, die größte Summe seit Mai. Bei Multi-Asset-Produkten gab es im Oktober dagegen Zuflüsse von mehr als 8 Millionen Dollar, der höchste Wert seit Juni. Butterfill zufolge deutet dies darauf hin, dass die Anleger das letztgenannte Segment als „relativ sicheren Hafen“ betrachten.
Grayscale befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit der SEC und versucht, die Aufsichtsbehörde dazu zu bewegen, seinen Antrag auf Umwandlung von GBTC in einen ETF zu genehmigen.